Was uns die Bienen sagen wollen

A
Schon wenn Du drei Schritte gehst, begegnest Du hunderten Ameisen, Käfer, Spinnen, Fliegen, Faltern, Tausendfüßlern, Ameisen, Schmetterlingen, Wespen, Bienen... Es kostet schon ein bisschen Überwindung, diese Tiere zu beobachten ohne sie zu stören. Wenn sie sich bedroht fühlen, flüchten sie, verstecken sich oder stellen sich tot. Genau wie wir. Vor einem Bienenstock sieht es schon anders aus, wenn wir uns dort unbedacht aufhalten, kann es sein, dass uns eine Biene sticht. Das ist sehr schmerzhaft. 40.000 Wesen leben in einem Stock zusammen und können wachsen, schrumpfen, erkranken und gesunden. Der Wiesbadener Stadtteil Dotzheim hat fast 30.000 Einwohner und wenn wir uns vorstellen, diese kleine Stadt müsste sich selbst sichern, ernähren, die Häuser und Wohnungen bauen...transportieren und die Kinder erziehen, die kranken und alten Menschen pflegen... Die Bienen haben uns einiges zu sagen! Wenn du mit deinen Füßen auf dem Erdboden stehst, befinden sich mehr Lebewesen unter dir, als Menschen auf der Welt leben. So wird der Aufruf „Die Welt retten“ eine Aufgabe an uns alle, wir müssen mit dem Kleinsten beginnen.

B
Die Angst vor Spinnen kann sich so steigern wie die Angst vor einer Klassenarbeit oder Prüfung. Beim distanzierten Beobachten von Insekten, Würmern und Raupen, ohne Erwartung und ohne Vorgaben, können die Hemmungen weichen. Auch eine hilfreiche Einsicht darüber, was mich vor Spinnen ängstigt. Umgekehrt sind Bienen Sympathieträger und wir denken sofort an Honig und Bienenwachs. Ganz beiläufig wird erlebbar, dass ein Quadratmeter Wald- oder Feldboden einen unermesslichen Kosmos darstellt. Wir entdecken im Kleinen, welche Arbeiten diese Insekten für uns ausführen, sie sind Nahrung für Vögel, halten das Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. Sie sind Bestäuber und Abfall-Verwandler, sie stellen Honig, Wachs und Bienenharz her. Die Spinnen spinnen Seide und diese Fäden sind in ihrer Festigkeit und Elastizität allen unseren Seilen und Ketten überlegen. „Natur kapieren, dann kopieren!“ so rät der österreichische Forstmann Viktor Schauberger und empfiehlt uns das aufmerksame Beobachten der Natur als Quell für Hilfen, Lösung von Problemen und erfolgreiches Wirtschaften. Das gilt auch für die Schule und das Lernen, denn wie die Bienen sich unterrichten, um all die Aufgaben in einem Stock zu erledigen, ist vielleicht ein Vorbild für unseren Unterricht.